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PensionsManagement

Was man bei Betriebsrenten wissen muss

15. Juli 2020 Rheinische Post

Betriebsrenten helfen, den Ruhestand finanziell abzusichern. 

Düsseldorf Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht. Ein Teil der Lücke kann über die betriebliche Altersvorsorge geschlossen werden. Beim Sparen hilft nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch der Staat.

Von Georg Winters

Die betriebliche Altersversorgung (BAV) gilt neben der gesetzlichen Rente und der privaten Vorsorge als dritte Säule der Alterssicherung. 2019 gab es in Deutschland 16,25 Millionen Verträge dieser Art. Kein Wunder: Bei der betrieblichen Altersversorgung helfen Staat und Unternehmen. Auf BAV-Beiträge bis zu 276 Euro monatlich entfallen keine Sozialversicherungsabgaben, Beitragszahlungen bis 552 Euro pro Monat sind steuerfrei. Grundsätzlich ist es so, dass manche Unternehmen den Aufbau der Betriebsrente vollständig finanzieren, bei anderen gibt es für den Arbeitnehmer einen Anspruch auf die Entgeltumwandlung. Das heißt: Ein Teil seines Bruttolohns wird einbehalten und in einen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge eingezahlt. Oft beteiligt sich der Arbeitgeber zusätzlich. Bei den Vertragsarten gibt es fünf Formen, über deren Verwendung der Arbeitgeber entscheidet:

Direktversicherung Der Arbeitgeber schließt eineKapitallebens- oder Rentenversicherung für seine Mitarbeiter ab und bestimmtden Anbieter. Er zahlt auch die Beiträge. Die Leistungen bekommt derArbeitnehmer. Im Todesfall geht das Geld wie bei anderen Lebens- oderRentenversicherungen an die Hinterbliebenen.

Pensionskassen funktionieren ähnlich wie Direktversicherungen. Der Unterschied für den Arbeitnehmer: Er kann erst dann Geld bekommen, wenn er nicht mehr arbeitet. Und verlässt er die Firma und zahlt privat weiter ein, entfallen Vorteile bei Steuern und Sozialabgaben.

Pensionsfonds legen anders als Pensionskassen, die meist in Anleihen investieren und auf einen Aktienanteil von höchstens 35 Prozent kommen, das Kapital ihrer Kunden mitunter zu 100 Prozent am Aktienmarkt an. Damit steigen die Renditechancen, aber es steigt auch das Risiko. Der Arbeitgeber haftet jedoch mindestens in Höhe der eingezahlten Beiträge für die Leistungen. Wie bei der Pensionskasse besteht ein Rechtsanspruch auf Übertragung bei einem Arbeitgeberwechsel.

Unterstützungskassen sind eine mit Sondervermögen ausgestattete, rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, mit mehreren Trägern. In der Wahl der Anlageform sind Unterstützungskassen weitgehend frei.

Direktzusage Der Arbeitgeber verpflichtet sich, dem Arbeitnehmer eine genau definierte Versorgungsleistung zu zahlen, einmalig oder als Rente. Solche Modelle werden bei Führungskräften gewählt. Die Leistungen sind nicht gedeckelt.

Was gilt noch in der betrieblichen Altersvorsorge?

Voraussetzungen Mindestens fünf Jahre muss der Arbeitnehmer im Betrieb und mindestens 25 Jahre alt sein, damit er später eine Betriebsrente bekommen kann.

Tarifregelungen Häufig enthaltenArbeitsverträge oder Betriebsvereinbarungen Regelungen zu den Betriebsrenten.In tarifgebundenen Unternehmen könnte dies auch in einem entsprechendenTarifvertrag geregelt sein. Davonwürde der Frei­betrag von 159,25 Euro abge­zogen. Die Krankenkassenbeiträgewürden also auf eine fiktive Rente von 1507,42 Euro berechnet. Das entsprächeeinem Beitrag von 233,65 Euro statt 258,82 Euro nach der alten Regel.